„Endlich besuchen wir das Völkerschlachtdenkmal!“, ruft Herr Pinselflitzer und klopft der Ratte Conny Lachsack freundschaftlich auf ihr Connewitzer Kreuz. Für die beiden waschechten Leipziger wird es wirklich höchste Zeit. Schließlich ist es DAS Wahrzeichen der Stadt.
„Wollen wir den Fahrstuhl bis zur Mitte nehmen?“ „Wie viele Treppenstufen sind es denn bis ganz nach oben?“, fragt Conny. „50“, sagt Herr Pinselflitzer. „Los, Jutebeutelratte, sei kein Frosch!“ Die beiden laufen bis in die Ruhmeshalle, in der vier 9,5 Meter hohe Figuren sitzen und sich bestaunen lassen. „Entschuldigen Sie, wie kommen wir ganz nach oben?“, fragt Herr Pinselflitzer eine von ihnen. Die mächtige Plastik hilft natürlich gern weiter und schickt die beiden zur richtigen Tür,
zum Aufstieg in Richtung Sängergalerie.

Das Völkerschlachtdenkmal ist 91 Meter hoch und erinnert an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813.
„Ich kann nicht mehr!“, schnieft Conny. „Und ich kann auch kaum noch hinschauen. Das ist zu hoch für mich!“ „Wir sind fast da“, versucht der Pinselflitzer zu beruhigen.

Im Hintergrund: der „See der Tränen“ als Symbol für die gefallenen Soldaten
„Der Treppenaufstieg ist der schmalste, in dem ich jemals gewesen bin“, jammert Conny. „Meine Güte, ist das eng! Hier ist doch bestimmt schon mal jemand steckengeblieben.“ „Komm weiter, Conny.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „Na gut.“ Nach einem weiteren endlosen Schlängellauf durch die Gemäuer des Denkmals gelangen sie zur oberen Aussichtsplattform. Endlich.

Am 13.05.1912 war das Völkerschlachtdenkmal fertiggebaut. Eingeweiht wurde es am 18. Oktober 1913.
„500 waren es“, gibt Herr Pinselflitzer zu. Conny verdreht leicht die Augen und schnappt nach Luft. „500 was?“ fragt sie und lässt sich in eine Ecken fallen. „500 Treppenstufen, nicht 50. Aber schau, was für eine wunderbare Aussicht wir hier oben haben!“